Pflanz- und Pflegeanleitung für Trachycarpus fortunei – Chinesische Hanfpalme
Die Hanfpalme zählt zu den pflegeleichtesten Palmenarten überhaupt. Wenn Sie ein paar leicht zu realisierende Dinge berücksichtigen, werden Sie durch eine schnellwachsende, attraktive und gesunde Pflanze belohnt.
Standort:
Hanfpalmen können im Kübel oder frei ausgepflanzt kultiviert werden. Für die Haltung im Zimmer eignen Sie nur bedingt! Der Wuchs, die Entwicklung und die Frosthärte sind ausgepflanzt wesentlich besser als im Kübel. Volle Sonne oder Halbschatten sind ideale Standorte. Wenn es möglich ist, sollte ein windgeschützter Standort gewählt werden. Wind kann im Sommer die Blätter „zerfleddern“ und kühlt im Winter zusätzlich ab.
Pflanzung & Substrat:
Diese Pflanzanleitung stellt das Optimum dar. Genauso gibt es aber Palmen, die einfach nur „eingebuddelt“ wurden und trotzdem wunderschön sind! Graben Sie ein Loch, das ca. einige Zentimeter größer als der Wurzelballen ist. Da viele Kunden schon Vorbereitungen treffen möchten, bevor die Palme ankommt, können Sie das Pflanzloch auf etwa 60-65 cm Breite und 50-55 cm Tiefe vorbereiten. In der Regel passt das ganz gut und kleinere Nacharbeiten sind dann schnell gemacht.
Palmen vertragen keine Staunässe: schütten Sie einen Eimer Wasser in das Loch. Nach spätestens 30 Minuten darf kein Wasser mehr im Loch stehen. Falls doch versuchen Sie an einer Stelle etwas tiefer zu graben, bis eine durchlässige Schicht kommt. Falls keine kommt, graben Sie das gesamte Loch etwas tiefer als vorher. Bei größeren Exemplaren (50 KG und mehr) binden Sie zwei Baumpfähle o.ä. waagerecht an den Stamm, damit Sie die Pflanze wie eine Bahre/Krankentrage hochheben können. Messen Sie nun die Höhe und Breite des Wurzelballens. Füllen Sie das Pflanzloch so hoch mit gutem Pflanzsubstrat auf, bis der obere Rand des Wurzelballens bündig mit dem vorhandenen Geländeniveau abschließt und setzen die Palmen nun in das Loch. Wir empfehlen je Palme ca. 2 Stück von unserem speziellem Pflanzsubstrat, welches Sie auch im Shop finden. Hinweise zur Anwendung finden Sie direkt in der Artikelbeschreibung.
TIPP: um einen Gießrand zu erhalten, sollte die Erdoberfläche des Ballens ca. 2-3 cm tiefer als das vorhandene Gelände sein. Somit verhindern Sie, dass das Gießwasser wegfließt und somit direkt am Stamm langsam versickern kann.
Verfüllen Sie nun die seitlichen Hohlräume zwischen Wurzelballen und Pflanzloch locker mit Pflanzsubstrat bis zum oberen Rand. Richten Sie den Stamm der Palme senkrecht aus und stampfen dann seitlich das Substrat fest. Das geht am besten mit einem kurzen Holzstück. Verfüllen Sie den durch das Stampfen frei gewordenen Hohlraum erneut mit Substrat und schlämmen nun mit Wasser ein. Dies wiederholen Sie, bis das Loch verfüllt ist. Fertig.
Gerade frisch ausgepflanzte Palmen müssen fast jeden Tag gewässert werden, auch bei Regen! Egal welche Größe die von Ihnen erworbene Palme hat: Der Wurzelballen ist wesentlich kleiner, als er bei in der Natur frei gewachsenen Palmen gleicher Größe ist. Der nach der Auspflanzung vorhandene Wurzelbereich reicht deshalb nicht aus, um sogar nach Regen genügend Flüssigkeit aus dem Erdreich zu „saugen“. Dazu kommt, dass die Wedel den Wurzelbereich noch zusätzlich gegen Regen abschirmen. Deshalb unbedingt so viel wässern, dass der Boden immer leicht feucht ist! Bitte beachten Sie auch, dass die Palme ein Flachwurzler ist und ein Großteil der Wurzeln auf nur 40-50 cm Tiefe verlaufen. Deshalb macht es wenig Sinn, die Palme über Bewässerungsrohre zu gießen, die in tiefere Erdschichten gehen. Selbst bei von Gärtnern eingepflanzten Palmen haben wir diesen Unsinn schon gesehen! Gießen Sie die Palme bitte ausschließlich über die Oberfläche. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch, dass eine Rasensprenganlage im Hochsommer nur selten ausreichend Wasser für die Palme zur Verfügung stellt und Rasensprenger in der Regel den Boden auch nur wenige Zentimer durchfeuchten. Die Palmen sollten deshalb manuell nachgegossen werden. Unterschätzen Sie bitte nicht die Wassermengen! Wenn eine Palme mal nicht anwächst, liegt es fast immer daran, dass die Wurzeln zu trocken standen.
Im zweiten Standjahr genügt dann 2-tägiges Wässern, im dritten Jahr nur bei Bedarf, aber trotzdem eher mehr als zu wenig. Viel Wasser hilft der Palme sich bestmöglichst zu entwickeln! Die Wassermenge richtet sich nach der Pflanzengröße und der Temperatur. Im Hochsommer hat sich sogar 2-maliges Wässern jeden Tag bestens bewährt! Verwenden Sie möglichst kein kalkhaltiges Wasser (Leitungswasser), weil dies die Bildung brauner Spitzen begünstigt. Regenwasser ist ideal. Merke: durch reichliches Gießen entwickelt sich die Palme deutlich besser, als wenn man Sie –auch nach dem dritten Jahr- nur einfach sich selbst überlassen würde!
Düngung
Gedüngt wird während der Vegetationsperiode, also grob gesagt von Frühjahr bis Herbst. Bitte düngen Sie aber erst dann, wenn die Palme nach der Pflanzung deutliches Wachstum zeigt. Vorher kann eine Düngung kontraproduktiv sein. Im Optimalfall verwenden Sie unseren Premium-Dünger, den Sie in unserem Shop erhalten. Kann man die Düngung bei im Freien ausgepflanzten Palmen auch mal vernachlässigen, da durch absterbende Insekten und pflanzliche Zersetzungsprozesse immer genügend Nährstoffe im Boden vorhanden sind, sollte bei Kübelpflanzen die Düngergaben regelmäßig erfolgen.
Durch das schnelle Wachstum benötigen Hanfpalmen eine hohe Nährstoffmenge.
Düngen Sie nach Angaben auf der Packung, d.h., mindestens 1x im Monat den Feststoffdünger um den Stamm der Palme verteilen.
Winterschutz
Die Palmen benötigen bis ca. -10°C prinzipiell keinen Schutz. Erfahrungsgemäß hat es sich aber bewährt, die Palmen ab Mitte Dezember vor Wind und schwerem Schnee zu schützen, indem Sie das Untergestellt unseres Winterschutz-Systems anlegen.
Dadurch stehen die Blätter senkrecht, weshalb mögliche Schneelasten die Blätter abbrechen könnten, und starke Stürme können den Blättern nichts anhaben.
Erst bei drohenden Temperaturen unter -10°C kann man dann auch die Winterschutz-Haube anlegen.
Diese ist atmungsaktiv und verhindert selbst bei dauerhafter Benutzung den gefürchteten Schimmel und Speerfäule.
Info:
Im Zusammenhang mit Winterschutzmaßnahmen hört man fälschlicher Weise immer vom "warmen Einpacken".
Dies ist völlig irreführend, da man eine Pflanze nicht warm einpacken kann. Ebenso können Sie ein kaltes Stück Metall nicht "warm" einpacken, egal wie viel Sie um das Metall drumwickeln würden.
Wenn wir Menschen uns warm anziehen, wollen wir damit verhindern, dass die Wärme, welche wir selbst produzieren, am Körper bleibt und nicht abgestrahlt wird.
Eine Pflanze hat aber keine eigene Wärmequelle.
Deshalb ist es unabdingbar, die Palme im Winter bei sehr tiefen Temperaturen nicht nur mit unseren speziellen Systemen zu schützen, sondern auch mit zusätzlichen Wärmequellen zu versorgen.
Alles, was Sie dafür benötigen, finden Sie in unserem Shop.
Der größte Fehler, den wir immer wieder zu hören bekommen, ist das zu zeitige und dauerhafte Verpacken der Palme oder das Verpacken mit den falschen Materialien. Hier sollten Sie keine Experimente wagen und sich auf unsere bewährten Winterschutzsysteme verlassen.
WICHTIG!!! Weit mehr Freilandpalmen in Deutschland erfrieren nicht, sondern vertrocknen! Palmen sind immergrün und benötigen deshalb auch im Winter etwas Wasser. Gießen Sie deshalb auch im Winter ca. 1x pro Woche!
Wenn Sie diese wenigen Ratschläge beherzigen, werden Sie eine wunderschöne Palme in Ihrem Garten haben, die eine unvergleichlich exotische Atmosphäre zaubern wird! Die neidischen Blicke Ihrer Nachbarn sind garantiert!